Großer Erfolg mit Carmina Burana (Main-Post, 26.7.2018)
Unterstützt wurde der mit rund 90 Mitgliedern stimmgewaltig besetzte Chor laut einer Pressemitteilung von dem Schlagwerk-Ensemble bestehend aus Studierenden der Hochschule für Musik Würzburg, Armin Oberdorfer, Juliane Fehn, Ingo Klotzky, Dominik Liebel und Philipp Klinger, die äußerst präzise, behutsam, aber auch mit der nötigen Wucht den teilweise sehr schwierigen Rhythmus-Unterbau lieferten. Die beiden Pianistinnen Amelie Warner und Karolina Halbig an zwei Flügeln hervorragend aufeinander abgestimmt, überzeugten durch ihr kraftvolles, ausdrucksstarkes Spiel, das an den Pianissimo-Stellen wunderbar feinfühlig und empfindsam zurückgenommen wurde.
Nach dem fulminanten Eingangsstück hätte man bei den gleich darauf folgenden leisen Passagen im Kirchenraum eine Stecknadel fallen hören können, so gebannt folgte das Publikum der Darbietung. Rudolf W. Haidu überzeugte durch ein äußerst präzises, feinfühliges, teilweise recht emotionales Dirigat, dem der Chor und die Musiker gefühlvoll folgten.
Das Besondere dieses Werkes macht gerade die Vielfalt in Dynamik, Artikulation und Rhythmuswechseln aus, vom Chor und den Musikern mit starker Präsenz und hochmotiviert gemeistert. Besonders hervorzuheben war Stephanie Wagner, die mit Ihrem warmen Sopran selbst in den extrem hohen Passagen am Ende des dritten Teils eine sichere und einfühlsame Interpretation der Solostellen darbot. Und auch Baritonsolist Elias Wolf begeisterte das Publikum mit seinem gewaltigen Stimmumfang, auch in der hohen Kopfstimme mühelos noch die hintersten Reihen erreichend. Auch bewies er schauspielerisches Talent bei der „Vagantenbeichte“ im zweiten Teil des Werks, wo er über seine Laster und sein ausschweifendes Wesen reuig, aber mit einer gewissen Begeisterung sinniert.
Ein besonderer Höhepunkt war im dritten Teil dann der Auftritt des Unterstufenchors des Deutschhaus-Gymnasiums Würzburg. Die 15 Schüler meisterten ihren Part mit viel Energie und Motivation und ohne Scheu vor dem großen Publikum. Der Spaß an diesem Auftritt war ihnen deutlich anzuhören. Eine insgesamt gelungene Veranstaltung und für einen Laienchor äußerst respektable Leistung, die vom begeisterten Publikum mit stehenden Ovationen und minutenlangem Schlussapplaus belohnt wurde. Der Valentin-Becker-Chor hat zusammen mit seinem Chorleiter Rudolf W. Haidu die Latte wieder etwas höher gelegt. Man darf gespannt sein.