In diesem Sommer hat sich der Valentin-Becker-Chor ein besonderes Projekt vorgenommen, die "Carmina burana" von Carl Orff (1895-1982).

"Carmina burana" ist der Titel einer szenischen Kantate und bezeichnet wohl Orffs berühmtestes Werk. Durch das bereits zu Ende des 19. Jahrhunderts wiedererwachende Interesse an der Zeit des Mittelalters widmete sich auch Orff dem Studium alter Texte und Codices. Komponiert in den Jahren 1935/36 sind die Texte (in mittellateinischer und mittelhochdeutscher Sprache verfasst) einer Sammlung aus dem 11. und 12. Jahrhundert entnommen, die im Kloster Benediktbeuren im Jahre 1803 wiederentdeckt wurde. Die dort inhaltlich behandelten Themen sind weltlicher und menschlicher Natur. So geht es beispielsweise um die Wechselhaftigkeit des Glücks, die Flüchtigkeit des Lebens sowie die Genüsse und Gefahren von Trinken, Völlerei, Glücksspiel, Liebe und Wollust.

Bei der konkreten Vertonung der überlieferten Texte handelt es sich jedoch keineswegs um die Adaption alter Vorbilder, sondern um völlige Neukompositionen des Komponisten. Orff bemühte sich, die seinerzeit noch wenig bekannten Originalmelodien zumindest durch im alten Stil gestaltete Stücke zu ersetzen, also Stilmerkmale des Mittelalters einfließen zu lassen wie Bordunbegleitungen und die Verwendung heute eher ungewöhnlicher Kirchentonarten. Der offizielle, vollständige lateinische Titel lautet „Carmina Burana: Cantiones profanæ cantoribus et choris cantandæ comitantibus instrumentis atque imaginibus magicis“ ("Beurer Lieder: Weltliche Gesänge für Sänger und Chöre, begleitet von Instrumenten und magischen Bildern").

Aufgeführt wird die von Carl Orff 1956 selbst autorisierte Version für Solisten, großen gemischten Chor, Kinderchor, zwei Klaviere und fünf Schlagzeuger. Unterstützen werden den VBC Solisten und Musiker der Musikhochschulen Würzburg und Stuttgart sowie der Unterstufenchor des Deutschhaus-Gymnasiums Würzburg.